Etüden

Basierend auf vorgefundenen und selbst geschnittenen Schablonen werden bei den Etüden genannten Emailarbeiten Farbschichten über Farbschichten gebrannt. Durch den Einsatz von transparenten Tönen mischen sich die Ebenen, und durch längeres Brennen bei höheren Temperaturen bewegen sich die Farbkörper ineinander. So entstehen überraschende Strukturen und das Gefühl durchscheinenden Raumes. In das noch nicht gebrannte Farbpulver kann man auch hineinzeichnen oder kleine bunte Glassteine einbrennen. Ein dergestalt angereicherter Arbeitsvorgang weitet die materialsprachen Möglichkeiten dermaßen aus, dass sich während der Herstellung immer neue Wendungen ergeben. So sind die Etüden nicht als ungelenke Übungsstücke, sondern als spielerische und improvisatorische Verwandlungen eines Grundthemas zu verstehen, das am Ende auch völlig unsichtbar im Farbgrund verborgen liegen kann. Da sie, genauso wie die Rondos, zum Abschluss glatt gebrannt werden und damit eine lebendig gewölbte und reflektierende Oberfläche bilden, sind sie nicht leicht zu fotografieren. Manche Fleckigkeit in der Wiedergaben ist diesem Unstand geschuldet und lässt das Original nur noch schöner erscheinen!